Breitenburger Moorkanal

 

Breitenburger Moorkanal – Geschichte

Nach dem Tode des Grafen Friedrich zu Rantzau war sein einziger Sohn Kuno noch nicht großjährig. 1871 wurde sein älterer Vetter Graf Konrad zu Holstein für sechs Jahre zu Kuno´s Vormund bestimmt. In der Zeit war Grad Kuno zu Rantzau Soldat in Potsdamm.
Graf Konrad zu Holstein nahm auf Schloss Breitenburg mehrere sehr wichtige wirtschaftliche Veränderungen vor. Zu seiner Zeit wurde der Weg von Breitenburg über die Fähre nach Itzehoe befestigt sowie umfangreiche Reparaturarbeiten durchgeführt. Als sein bedeutendstes Werk muss aber der Bau des Breitenburger Kanals in den Jahren 1872 bis 1877 angesehen werden. Über dieses Werk wurden viele Briefe geschrieben, so dass man den Baufortschritt genau verfolgen kann.
Der Kanal verbindet Lägerdorf mit der Stör. Er beginnt bei der Breitenburger Portland Cement Fabrik und endet in der Münsterdorfer Schleuse, damals noch Wellenschleuse (Gut Wellen) genannt, bis zur bis zur Brücke im Moor den Morrkanal, der der Entwässerung der Hörner Niederung diente und auch von den flachgelegenen Torfbooten befahren werden konnte. Der Moorkanal wurde auf 10m verbreiter und auf 3m vertieft, die Zufahrt zur Fabrik neu geschaffen. Ab dem 19. März 1877 war der Kanal bis zur Brücke und ab dem 24. Juli 1878 ganz befahrbar. Außerdem wurde bis zum 15. Oktober desselben Jahres ein Stichkanal zur Englischen Fabrik fertig, der seit Jahren jedoch zugeschüttet ist.
Die Baukosten des Kanals betrugen 200.000 Mark. Offiziell heißt der Kanal „Breitenburger Schifffahrtkanal“. 1901 wurde an Stelle der im Stördeich gelegenen alten Holzschleuse eine massive Schleuse erbaut. Um ihre Leistungsfähigkeit zu steigern, ließ Otto Graf zu Rantzau 1961 die Schleusenanlagen erweitern und modernisieren und die Kanalbrücken erhöhen.
Wie notwendig er war, sieht man an den Schiffszahlen. Allein bis zur völligen Fertigstellung hatten ihn schon 570 Schiffe passiert. Um 1908 benutzten etwas 3.000 Schiffe jährlich den Kanal. Die ersten hier verkehrenden Schiffe waren aus Holz gebaut und hatten eine Tragfähigkeit von etwa 25 Tonnen. Um 1980 waren es meist Segler mit 50 Tonnen Tragfähigkeit, von 1900 an sah man die ersten Schuten und Ewer, die nach dem 1. Weltkrieg vielfach verlängert wurden, so dass sie etwa 80 Tonnen trugen. Im Kanal wurden die Schiffe zunächst durch Menschen, später durch Pferdekraft getreidelt. Von 1927 an gab es die ersten Motorschiffe. Einen besonderen Schiffstyp entwickelte im Jahr 1890 G. Junge auf seiner Werft in Wewelsfleth und baute davon mehrere Exemplare. Da diese Ewer den Lägerdorfer Kanal befahren sollten, durften sie die vom Grafen Rantzau bestimmten Höchstmaße nicht überschreiten. Sie wurden den angegebenen Maßen entsprechend gebaut und „Lägerdorfer Ewer“ genannt. Nachdem letzten Erweiterungsbau der Schleuse und des Kanals wurde er für Schiffe bis 180 Tonnen freigegeben. So konnten auf dem 6 km langen Kanal im Jahre 1966 125.463 t Zement und 74.807 t anderes Material befördert werden. Nachdem zuletzt nur noch Tanker den Kanal befuhren, wurde die Kanalschifffahrt 1974 eingestellt.
Somit war der Weg frei, dieses Gewässer für den Angelsport zu nutzen. Seit …. sind nun der SAV Itzehoe und der ASV Kellinghusen Pächter dieses einmaligen Gewässers in einer landschaftlichen Idylle; mal abgesehen vom Zementwerk Holcim. Viele Angelfreunde lieben diesen Kanal mit seinen Seitenarm wegen der Artenvielfalt der Fische, der unterschiedlichen Ufergestaltung, dem abwechslungsreichen Baumbestand und sie finden hier immer ein Plätzchen, wo die Ruhe Einhalt gebietet. Wer dann noch einen Blick in die Umgebung wirft, sieht viele verschiedene Vogelarten, die in dieser fast unberührten Natur zu Hause sind. Auch Pflanzenfreunde finden an den Ufern seltene Arten und so mancher Angler erfreut sich an der Blütenpracht im Sommer. Unter diesen Natureinflüssen macht das Fischen einfach Spaß und dass in diesem Kanal reichlich Fisch gefangen wird, belegen die Fanglisten.
Unser Moorkanal ist eben ein Angeln wert!
Peter Wiese

Der Breitenburger Moorkanal ist eine künstlich angelegte Wasserstraße. Sie diente früher als Schifffahrtsweg zwischen der Hörnerniederung und Münsterdorf und zur Entwässerung. Hier wurde der Torf, der bis in die 70iger Jahre in der Gegend abgebaut wurde, mit Schuten abtransportiert. Später kam dann noch eine Verbindung zum Zementwerk der Holcim AG (ex. Alsen) hinzu. Er ist ca. 8 Km lang und bis zu 3m tief und ca. 10 – 20m breit. Leichte Strömung tritt kurzzeitig bei Schleusenöffnungen auf.

Der Kanal ist Eigentum des Grafen von Rantzau.

Anzumerken ist, das der Breitenburger Moorkanal gemeinschaftlich durch den SAV Itzehoe und dem VDSA Kellinghusen vom Grafen gepachtet wurde.

Der Kanal gliedert sich grundsätzlich in 3 Angelbereiche:

1. Breitenburger Kanal: Von der Lehmkuhl-Brücke in Breitenburg bis zum Abzweiger des Schifffahrtskanals nach Lägerdorf. Hier darf nur von der Nordseite aus geangelt werden.

2. Breitenburger Schifffahrtskanal: Von dem Abzweiger bei der Brücke im Moor bis zur Markierung am Kanal in Höhe des Parkplatzes in Lägerdorf. Hier darf nur vom Rethwischer Ufer aus geangelt werden.

3. Breitenburger Moorkanal: Von der Brücke am Abzweiger Schifffahrtskanal bis zum Hübeker Wehr. Hier darf nur von der Nordseite aus geangelt werden.

Diese Unterscheidung der drei Bereiche wurde früher verwendet, mit einzelnen Bestimmungen für die Abschnitte und heute sprechen wir in beiden Vereinen vom „Breitenburger Moorkanal“.

Zum Angeln ist folgendes zu sagen

Viele Bereiche des Kanals sind von starkem Baumbewuchs gekennzeichnet, was das Angeln teilweise etwas schwierig gestaltet, insbesondere, weil in diesen Bereichen auch Baumteile im Wasser liegen. Fahrzeuge sind auf den ausgewiesenen Parkplätzen abzustellen. Auf der Rückseite des Erlaubnisscheines für den „Breitenburger Moorkanal“ finden Sie auf der Karte alle Informationen.

Angeln können dort nur Personen, die dem SAV Itzehoe oder dem VDSA Kellinghusen angehören. Fangen kann man dort Aale, Schleie, Hechte, Karpfen, Barsche Zander, Quappen und die Palette der Weißfische.